Was ist eigentlich: … das Semantic Web?

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fisch-schwarm_klein.jpgEin Geist geht um im WWW: unter «Semantic Web» verstehen Insider den nächsten grossen, wichtigen Schritt in der Entwicklung des Webs. Andere verstehen nur Bahnhof. Hier der Versuch einer kurzen, verständlichen Erklärung.

Unbestritten: Das Internet hat unsere Umgangsart mit Informationen gewaltig beeinflusst. Wir sind heute in der Lage blitzschnell zu jedem Thema eine Unmenge an Informationen anzuhäufen. Die Suchalgorithmen von Google & Co. erschliessen sich den NutzerInnen (und dem hier Schreibenden) nur teilweise. Weil Google diesbezüglich sehr schweigsam ist (ein Post darüber hier im GoogleWatchBlog) und das aus Gründen des Wettbewerbs und der Sicherheit. Die Suchresultat entsteht aber auf jeden Fall aufgrund der von uns eingegebenen Suchbegriffe oder ganzen Wortketten (mit OR, +, – …), oder allenfalls mit zusätzlichen Angaben innerhalb der «erweiterten» Suche.

Wenn die Maschine liest und Zusammenhänge erkennt
Das «Semantic Web» denkt weiter. Es hilft, die wirklich «relevanten» Informationen heraus zu filtern: indem es Zusammenhänge zwischen verschiedenen Themen erkennt und darstellt – abseits von Kombinationen von Suchworten. Beispiel: Als Webprogrammierer suche ich im «Semantic Web» nach «Ajax». Dieses versteht, dass Ajax ein Webdatenprotokoll und nicht ein Putzmittel und auch kein Fussballverein ist. Weil es aufgrund des Vergleichs eines unendlich grossen Daten-Netzes und meiner Anfrage die Semantik (Bedeutung) von «Ajax» versteht und daraus die richtige «Ergebnis-Wolke» definiert. Bedingung ist, dass die Daten mit sogenannten Meta-Daten angereichert sind – mit Stichworten/Tags, die alle Informationen beschreiben, in Zusammenhänge setzen und zuordnen.

…kann sie für uns «denken» und handeln
Schlussendlich kann es damit einer Maschine gelingen, selbständig und automatisch Begriffe in einen Zusammenhang zu bringen. Und uns so im Alltag in verschiedenster Weise unterstützen. Gelungene Beispiele sind im Aufsatz «Was ist das Semantic Web» (Quelle: Altova Semantics Works) beschrieben: Vom «Semantic Agent», der uns eine Geschäftsreise vom Taxi über das Hotel bis hin zu allen Agenda-Einträgen und Spesenanträgen organisiert – weil er die Reise-Zusammenhänge erkennt, versteht und die richtigen Schlüsse zieht. Die Staumeldung am Gotthard lässt ihn das E-Zugticket buchen und den Fahrplan ausdrucken undsoweiter.

Diese Erkenntnisse rund um die sind alles andere als neu. Tim Berners-Lee publizierte schon 2001 zum Thema (PDF hier). Jetzt fangen sich aber konkrete Anwendungen an zu «materialisieren». Beispielsweise bei der FAZ-Online, wie Marcel ja kürzlich (1, 2) beschrieben hat.

Wer kennt weitere Anwendungen? Wer teilt seine fantastischsten Ideen für künftige Anwendungen mit uns?

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